Als Berufs- und Karrierecoach lief bei mir natürlich jedes Bewerbungsgespräch fehlerfrei.
Natürlich.
Hüstel. Natürlich nicht.
Meine zwei liebsten Missgeschicke.
- 1991. In der 13. Klasse bewerbe ich mich um eine Ausbildung als Bankkaufmann. „Erstmal was Solides lernen“ – Ihr versteht. Einladung zum Einstellungstest: ich schleppe mich mit Krücken, Gips und gebrochenem Bein in den Raum, wo ca. 25 andere Nervenbündel warten. Mir wird ein Platz in der ersten Reihe zugewiesen. Die Krücken lehne ich vorne an den Tisch – da ist Platz. Um 9 Uhr betritt der Ausbildungsleiter Klaus B. den Raum, hebt gerade die Stimme zur Begrüßung und – peng – macht Bekanntschaft mit meinen Krücken: ein unfreiwilliger Satz in Richtung Boden. „Das war’s dann wohl.“, denke ich. Stattdessen folgten meine ersten beiden Berufsjahre mit wertvollen Erfahrungen zu Wirtschaft und Führung.
- 2001. Genau 10 Jahre später: Initiativbewerbung bei der METRO AG. Treffpunkt fürs Bewerbungsgespräch: 15 Uhr, Flughafen Düsseldorf, Senator Lounge. Letztere kenne ich nicht – werde ich schon finden. Ein folgenschwerer Trugschluss. 14.45 Uhr: Keine Lounge zu finden. Auch keine Ausschilderung. Die Antwort der Dame am Info-Schalter ist gleichermaßen augenöffnend wie desillusionierend: „Gehen Sie mit Ihrem Ticket durch die Security, geradeaus, 1. Etage.“ Ticket? Wie Ticket? 14.52 Uhr: panischer Anruf bei der Assistentin. 14.57 Uhr: Das war’s dann wohl. 14.59 Uhr: Zielstrebig kommt eine Dame auf mich zu. „Herr Dahm? Nehmen Sie meine Bordkarte für den Rückflug, halten Sie den Namen zu und folgen Sie mir ganz natürlich durch die Sicherheitskontrolle.“ Natürlich! Es wurde eine zwölfjährige Reise in der METRO – die ersten Schritte mit einer wunderbaren Führungskraft. Sie schenkte mir früh Vertrauen und ermöglichte mir dank „kalter Wasser“ wertvolle Lernerfahrungen.
Fazit.
Diese Anekdoten haben auch eine tiefere Botschaft. Natürlich.
Ob kleine Missgeschicke im Bewerbungsgespräch oder große Wendepunkte im Leben (wie eine schwere Krankheitsdiagnose, Verlust des Jobs oder persönliche Krisen) – das Prinzip bleibt gleich: Beide gehören zu unserer Entwicklung und bedeuten nicht das Ende unserer beruflichen Ziele. Oft – ich spreche aus Erfahrung – sind diese Momente der Beginn von etwas Unerwartetem, das uns wachsen lässt. Denn die wertvollsten Lektionen lernen wir dort, wo nicht alles glatt läuft.
Nimm Dir also die Zeit, aus den kleinen Missgeschicken zu lernen. Und lass die großen Wendepunkte nicht das Ende Deiner beruflichen Ambitionen sein – sondern betrachte sie als den Beginn eines neuen Kapitels. Ich unterstütze Dich gerne auf diesem Weg.
Was wird Dein erster kleiner Schritt sein?
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Bildquelle: Foto von JoshuaWoroniecki auf Pixabay